Antje Weithaas und Dénes Várjon wollen in drei Teilen sämtliche Violinsonaten von Beethoven einspielen. Der erste Wurf ist bereits richtig fesselnd: Bei der noch Mozart nacheifernden, neckischen Sonate Nr. 2 werfen sich Weithaas und Várjon rasant die Bälle zu, pointiert sind die Synkopen gesetzt. Überhaupt: Unfassbar präzise sind sämtliche Akzente, die Rhythmen, die Wechsel in der Dynamik. Das gilt auch für die anderen Stücke: für Sonate Nr. 4 mit ihren aufgewühlten, nervösen Passagen und sensiblen Rücknahmen sowie für die Grenzen sprengende „Kreutzer“-Sonate mit ihrem obsessiven Übermut. Die gerät hier in intensiver Zuspitzung. Temperamentvoll und doch alles fein geschliffen, gestochen scharf. Virtuosität ergibt sich hier quasi nebenbei.
Beethoven: Violinsonaten Nr. 2, 4 & 9
Antje Weithaas (Violine), Dénés Várjon (Klavier)
CAvi