
Rezension Zwischen Nostalgie und Revolution
Perfekte Symbiose
Benedict Kloeckner trifft, in perfekter Symbiose mit der Pianistin Danae Dörken, den romantischen Tonfall der schumannschen Charakterstücke.
Erstaunlich, wieviele erstklassige junge Cellisten es mittlerweile in Deutschland gibt. Zu denen ist auch Benedict Kloeckner zu zählen, und dass der 30-Jährige aus Neuwied stilistisch breit aufgestellt ist, beweist dieses Album, von deren Titel man sich freilich nicht irritieren lassen sollte: Mit Nostalgie haben weder die Werke von Schumann und Martinů, noch das von Schostakowitsch etwas zu tun, und außer der Tatsache, dass Schumann einige Werke wie die „Drei Fantasiestücke“ im Revolutionsjahr 1849 komponiert hat, gibt auch dieser Begriff programmatisch nichts her. Das macht aber nichts, denn die Musik spricht hier ganz allein für sich: Kloeckner trifft, in perfekter Symbiose mit der Pianistin Danae Dörken, den romantischen Tonfall der schumannschen Charakterstücke, bringt aber auch die Ambivalenz von Schostakowitschs grandioser Sonate op. 40 auf den Punkt. Und Martinůs Variationen H. 378: eine echte Entdeckung!
© Marco Borggreve

Benedict Kloeckner
Zwischen Nostalgie und Revolution
Schumann: 3 Fantasiestücke op. 73, Adagio & Allegro op. 70 & Fünf Stücke im Volkston op. 102
Schostakowitsch: Cellosonate op. 40
Martinů: Variationen über ein slowakisches Thema
Benedict Kloeckner (Violoncello), Danae Dörken (Klavier)
Genuin
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