Startseite » Rezensionen » Brahms vom Feinsten

Rezension Hagen Quartett & Kirill Gerstein – Brahms

Brahms vom Feinsten

Was für eine enorme Vielschichtigkeit im Ausdruck: Das Hagen Quartett und Kirill Gerstein interpretieren Brahms.

vonEcki Ramón Weber,

Brahms mit dem Hagen Quartett – da kommen hohe Erwartungen auf. Tatsächlich ist gleich der große Erfahrungsschatz hörbar: Wie das Vivace des Streichquartetts Nr. 3 nicht gleich ausgespielt wird, sondern erwartungsvolle Spannung erzeugt wird, wie ein doppelter Boden eingezogen wird. Wie sich emphatischer Gesang entfaltet, wie er mit Rücknahmen in Frage gestellt wird. Wie sich durch Farbänderungen ganz neue Beleuchtungen des Gefüges einstellen. Sehr ergiebig diese auf äußere und innere Kontraste fokussierte Lesart. Im Klavierquintett mit Kirill Gerstein wird gegen das abgeklärte Moll des Beginns gleich heftig aufbegehrt – und geklagt mit scharfen Zwischentönen. Was für eine Vielschichtigkeit hier im Ausdruck, bis zum auftrumpfenden Überschwang mit aggressiven Spitzen! Was für eine Palette an Klangfarben, wie genau dramaturgisch die Phrasen ausschwingen, Dramatik, tiefes Gefühl, durchhörbar im Zusammenspiel und gleichzeitig mit untergründigem Rumoren. Und das geht so bis zum Schlussakkord. Berührt alles tief. Brahms vom Feinsten!

Hagen Quartett © Harald Hoffmann
Hagen Quartett © Harald Hoffmann

Brahms
Klavierquintett op. 34
Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67

Hagen Quartett, Kirill Gerstein (Klavier)
myrios classics

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche


100 Jahre „Tango Jalousie“: Neues Album am 14.9.


Jacob Gade erlangte 1925 weltweiten Ruhm mit nur einem Tango. Niklas Walentin und Nabil Shehata feiern das Erbe des Komponisten mit einem neuen Album.

Apple Music Button
jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!