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Rezension Jan Lisiecki – Preludes

Mit Contenance

Jan Lisiecki unternimmt eine Tour d’horizon durch die Gattung des Préludes: kundig in den leisen Tönen, doch insgesamt risikoarm.

vonChristoph Vratz,

36 kurze Vorspiele: Jan Lisiecki hat ein Album mit dem Titel „Preludes“ veröffentlicht. Genauer betrachtet, handelt es sich um eine Aufnahme der 24 „Préludes“ von Frédéric Chopin, denen er Gattungs-Verwandte voranstellt – von Bach und Messiaen, von Rachmaninow und Górecki sowie zwei Einzelbeiträge von Chopin. Eine tour d’horizon durch die Präludien-Geschichte. Lisiecki zeigt, dass er ein Pianist der eher leisen Töne ist, der selten und nur an ausgewählten Höhepunkten (Górecki) aus sich herausgeht. Umgekehrt erweist er sich als kundiger Führer durch die leisen Regionen, etwa bei Messiaens „La colombe“. Lisiecki ist Poet, selbst bei einem Werk wie Rachmaninows g-Moll-Prélude wahrt er Contenance. Das Nervöse, den „con fuoco“-Charakter paart bei einigen Chopin-Titeln paart er mit Umsicht. Ein kultiviertes Klavierspiel, das jedoch über diese Grenzen nie hinausgeht. Warum nicht mehr Risiko?

Jan Lisiecki
Jan Lisiecki

Preludes
Chopin: Préludes op. 28 u. a., J. S. Bach: Präludien C-Dur BWV 846 & c-Moll BWV 847, Rachmaninow: Préludes cis-Moll op. 3/2, d-Moll op. 23/3 & g-Moll op. 23/5, Messiaen: La Colombe, Chant d’extase dans un paysage triste & Le nombre léger, Gorecki: Préludes op. 1/1 & 4

Jan Lisiecki (Klavier)
Deutsche Grammophon

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