
CD-Rezension Piotr Anderszewski – Mozart Klavierkonzerte
Später Mozart
Piotr Anderszewski spielt nuancen- und variantenreich sowie mit markantem Charakter, das Spiel des Orchesters hingegen könnte prägnanter und pointierter sein
Zwei Klavierkonzerte aus den späten Jahren Mozarts hat Piotr Anderszewski für seine neue CD ausgewählt. Wie zu Mozarts Lebzeiten üblich dirigiert er selbst vom Soloklavier aus. Ins Konzert Nr. 25, das landläufig als strahlend und prächtig gilt, bringt Anderszewski von Anfang an einen getragenen Gestus und etwas Schatten ein, sehr angemessen. Der Solopart kommt nuancen- und variantenreich, mit markantem Charakter daher, wie man es von Anderszewski gewohnt ist. Stellenweise befeuert von theatralem Gestus, was dem Konzert gut zu Gesicht steht. Faszinierend, Anderszewskis subtile agogische Verschiebungen. Diese differenzierte Interpretation vermisst man allerdings beim Chamber Orchestra of Europe, das zuweilen ein bisschen ungelenk daherkommt, sein Spiel könnte prägnanter und pointierter sein. Im Konzert Nr. 27, dem letzten Klavierkonzert, das Mozart überhaupt komponierte, schärft das Orchester sein Profil dagegen etwas.
Mozart: Klavierkonzerte Nr. 25 C-Dur KV 503 & Nr. 27 B-Dur KV 595
Piotr Anderszewski (Klavier & Leitung), Chamber Orchestra of Europe
Warner Classics
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