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Rezension Seong-Jin Cho – The Handel Project

Seltener Fürsprecher

Mit gründlicher Reflexion und einem sehr individuellen Zugang kombiniert Seong-Jin Cho Händel-Suiten mit Brahms‘ großen Variationen.

vonChristian Lahneck,

Feinfühlig, überlegt, nie überbordend. Auf seinem neuen Album wagt Seong-Jin Cho einen ebenso naheliegenden wie seltenen Schritt: Er paart Suiten von Georg Friedrich Händel mit den „Händel-Variationen“ von Johannes Brahms. Die drei ausgewählten Suiten bilden für Cho ein Plädoyer zugunsten dieser seiner Ansicht nach unterschätzten Werke, für die es mit Murray Perahia oder Ragna Schirmer eher seltene Fürsprecher gegeben hat. Chos klangfarbenreicher Anschlag, seine Variabilität sind gute Argumente, diese Stücke stärker in den Fokus zu nehmen. Bei Brahms lässt er barocke Nachklänge sehr wohl zu und schlägt somit eine subtile Brücke zur Romantik. Einige Tempoentscheidungen verraten einen sehr individuellen Zugang, frei vom Mainstream, doch meidet Cho Ausflüge ins Manieristische. Insgesamt zeigt er mit dieser Aufnahme, dass sein Klavierspiel immer mit gründlicher Reflexion einhergeht.

Seong-Jin Cho
Seong-Jin Cho

The Handel Project
Werke von Händel, Händel/Kempff & Brahms

Seong-Jin Cho (Klavier)
Deusche Grammophon

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