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Rezension Sofja Gülbadamova – Dohnányi

Aus der Zeit gefallen

Ein Fest für Klaviervirtuosen wie Sofja Gülbadamova, die die Soloparts bravourös bewältigt, kompositorisch aber eher zweitklassig.

vonFrank Armbruster,

Ein wenig aus der Zeit gefallen wirken die beiden Klavierkonzerte von Ernst von Dohnányi. Dass der zu seiner Zeit weltberühmte Pianist ein Verehrer von Johannes Brahms gewesen sein muss, hört man vor allem im vollgriffigen ersten Konzert, das Dohnányi 1898 komponiert hat. Mag das Werk auch ein Fest für Virtuosen wie Sofja Gülbadamova sein, die den Solopart bravourös bewältigt – musikalisch ist es allenfalls zweitklassig. Epigonal die Spätromantik noch einmal beschwörend, wirkt vor allem die Faktur formal kaum gebändigt. Eine virtuose Passage reiht sich an die nächste, und das ist auch im zweiten Konzert, das Dohnányi 1947 geschrieben hat, nicht grundsätzlich anders. Immerhin ist hier zu hören, dass neben Brahms auch Rachmaninow und Prokofjew ihre Einflüsse hinterlassen haben. Probleme der Dirigentin Ariane Matiakh in der Synchronisierung von Orchester- und Solopart trüben das Bild zusätzlich.

Sofja Gülbadamova
Sofja Gülbadamova

Dohnányi: Klavierkonzerte 1 & 2

Sofja Gülbadamova (Klavier), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Ariane Matiakh (Leitung)
Capriccio

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