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Rezension Yuja Wang – The Vienna Recital

Beliebiges Kunterbunt

Yuja Wang beweist in ihrem „Vienna Recital“ erneut ihre technischen Fähigkeiten, große Klavierkunst gelingt ihr jedoch nicht.

vonChristoph Vratz,

Es gibt Aufnahmen, die einen selbst nach mehrfachen Versuchen irgendwo im Nirwana der Ratlosigkeit zurücklassen. Das „Vienna Recital“ von Yuja Wang zählt dazu. Das Programm wirkt kühn und vielseitig, werden Befürworter sagen; das Programm ist ein beliebiges Kunterbunt, werden die Scharfrichter dagegenhalten. Die Wahrheit liegt vielleicht irgendwo dazwischen. Im Mittelpunkt stehen zwei Sonaten von Beethoven und Skrjabin. Darum herumgewickelt: Albéniz, Kapustin, Ligeti und vier Zugaben. Dass Wang über glänzende technisch-motorische Fähigkeiten verfügt, ist keine neue Erkenntnis. Aber dass die Art ihrer Vertiefung noch Wünsche offenlässt, zeigen allein die beiden schnellen, allerdings etüdenhaft-sportiv vorgetragenen Sätze zwei und vier in Beethovens Sonate op. 31/3. Wang mag mit ihrer Art in gewisser Weise erfolgreich massentauglich spielen, große Klavierkunst aber verlangt eindeutig mehr.

Yuja Wang
Yuja Wang

The Vienna Recital
Werke von Beethoven, Skrjabin, Albéniz, Kapustin, Ligeti, Glass, Márquez, Brahms & Gluck/Sgambati

Yuja Wang (Klavier)
Deutsche Grammophon

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