Niemals geht man so ganz, zumindest trifft das auf den scheidenden Generalmusikdirektor Axel Kober zu, der den Duisburger Philharmonikern weiterhin als Gastdirigent verbunden bleibt. Kober verabschiedet sich beim letzten Sinfoniekonzert der Spielzeit mit einem der beeindruckendsten Vokalwerke des frühen 20. Jahrhunderts: Arnold Schönbergs „Gurre-Lieder”.
Opus magnum
Das tonale Werk, das Gesangssolisten, Sprecher, Chor und ein großes Orchester vereint, bewegt sich zwischen monumentalen Orchesterliedern und einem Chororatorium. Es erzählt die Geschichte von König Waldemar und seiner Geliebten Tove. Der Text greift – ganz im Geist des Fin de Siècle – zentrale Fragen dieser Epoche auf: die Gegensätze von Natur und Gott, Liebe und Tod sowie das Streben nach Erlösung.
Für die „Gurre-Lieder“ hat Kober nicht nur ein exquisites Gesangsensemble gesucht, sondern auch den Staatschor Latvija erneut nach Duisburg eingeladen. Die Saison erlebt mit dem „Gipfelpunkt der Spätromantik” ihren monumentalen Abschluss.