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Tschechische Philharmonie auf Europatournee mit Víkingur Ólafsson

Auch der aktuelle Konflikt klingt an

Politisch motiviert: Mit seiner elften Sinfonie geißelte Dmitri Schostakowitsch die Brutalität des Militärs.

vonIrem Çatı,

Unter dem Motto „Europa als Aufgabe“ hat Tschechien am 1. Juli turnusgemäß für sechs Monate den Vorsitz im Rat der Europäischen Union übernommen. Gemäß dieser Devise hat die Tschechische Philharmonie im Oktober eine kleine Tour geplant, die die Musiker und ihren Chefdirigenten Semyon ­Bychkov von Paris über Luxemburg und Brüssel auch in mehrere deutsche Städte bringt. Unterstützung bekommt das Orchester dabei vom isländischen Pianisten Víkingur Ólafsson, der mit ihm gemeinsam Schumanns einziges Klavierkonzert interpretiert und das Publikum in die deutsche Hochromantik entführt.

Im totalen Gegensatz dazu steht Schostakowitschs elfte Sinfonie, die den Beinamen „Das Jahr 1905“ trägt und im zweiten Teil des Programms gespielt wird. Darin geht es um den brutal vom zaristischen Militär niedergeschlagenen Arbeiteraufstand von 1905. Ein passenderes Stück, um damit indirekt auch den derzeit alles überschattenden Konflikt in Europa zu thematisieren, hätte die Tschechische Philharmonie wohl kaum wählen können.

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