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Holzhausenkonzerte: Martin Stadtfeld

Durch innere Besinnung Hörgewohnheiten aufbrechen

Pianist Martin Stadtfeld betont mit eigenen Improvisationen den zyklischen Charakter von Frédéric Chopins Etüden.

vonJan-Hendrik Maier,

Martin Stadtfeld kombiniert in seinen Solorecitals des Öfteren tradiertes Repertoire mit eigenen Stücken und bietet auf diese Weise dem Publikum ungeahnte Perspektiven auf bekannte Werke an. Im akustisch hervorragenden und mit lediglich 142 Plätzen auch vergleichsweise intimen Kammermusiksaal des Frankfurter Holzhausenschlösschens verbindet er Frédéric Chopins hochvirtuose 24 Etüden op. 10 und op. 25 mit zehn Improvisationen, die sich aus seiner jahrelangen Beschäftigung mit dem romantischen Komponisten ergeben haben. Letztere streut der 1980 in Koblenz geborene Pianist wie Zwischenspiele in den für Künstler und Zuhörer anspruchsvollen Reigen ein. Das kann immer wieder Momente des Durchatmens bescheren und auf das einstimmen, was in der nächsten Studie kommt. „Die Improvisationen sollen den zyklischen Charakter der 24 Etüden betonen, reflektieren und oftmals eine gewisse innere Besinnung erzeugen, die das Nachfolgende anders als gewohnt hören lässt“, erklärt Stadtfeld sein Konzept. Zum Beispiel mit der Idee im Ohr, einmal auf das Choralhafte zu achten, auf die aufgefächerten und harmonisch eingängigen Akkorde in der ersten und letzten Etüde – eine Hörweise, die Assoziationen mit einzelnen Präludien aus Johann Sebastian Bachs „Wohltemperierten Klavier“ wecken kann. Für den Star­pianisten sind Chopins Etüden eine Antwort auf Bachs rund einhundert Jahre zuvor entstandenes Meisterwerk.

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