Biennale der Berliner Philharmoniker 2023
Von exzessiver Neugier getrieben
Die Biennale der Berliner Philharmoniker fokussiert die Nachkriegs-Avantgarde.
© BPH/Stefan Höderath

Einer neuen Moderne auf der Spur: Berliner Philharmoniker
Der Krieg war vorüber. Nach der Katastrophe war man gezwungen, gesellschaftlich wie auch ästhetisch-musikalisch einen Neuanfang zu starten. Anfang der fünfziger Jahre begann eine junge Generation, über die Trümmer der Väter hinwegzusteigen und Musik zu komponieren, die radikal anders klang, anders funktionierte und anders aussah. Partituren von Karlheinz Stockhausen oder John Cage erinnerten eher an abstrakte Kunst als an klassische Notenblätter. Die Neue Musik, die nun entstand, musste Risiken eingehen, auch auf die Gefahr hin, nicht verstanden zu werden. „Ich habe eine Vision, kein Dogma, kein fertiges System“, erklärte György Ligeti. „Ich möchte bei keinem Resultat stehenbleiben. Ich halte mich offen für Einflüsse, denn ich bin exzessiv neugierig.“ Die Musik des Komponisten, dessen Geburtstag sich im Mai zum hundertsten Mal jährt, zieht sich durch das Programm der Biennale zur Musik der fünfziger und sechziger Jahre. Simon Rattle kehrt ans Pult der Berliner Philharmoniker zurück, auf dem Programm seiner drei Konzerte steht unter anderem Ligetis apokalyptisches „Requiem“.

Biennale der Berliner Philharmoniker
Vom hochkarätig besetzten Orchesterkonzert bis zur Architekturführung: Seit 2021 blickt die Biennale der Berliner Philharmoniker genre- und kunstformübergreifend auf die Musik und die Umstände ihrer Entstehung. weiter
Termine
R. Strauss: Die Frau ohne Schatten
Berliner Philharmoniker, Daniel Harding
Berliner Philharmoniker, Daniel Harding
R. Strauss: Die Frau ohne Schatten
Diana Damrau, Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko
Händel: II Trionfo del Tempo e del Disinganno
R. Strauss: Die Frau ohne Schatten
Diana Damrau, Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko
R. Strauss: Die Frau ohne Schatten op. 65 (konzertant)
Elza van den Heever (Kaiserin), Clay Hilley (Kaiser), Michaela Schuster (Amme), Wolfgang Koch (Barak), Miina-Liisa Värelä (Färberin), Cantus Juvenum Karlsruhe, NFM Choir Wroclaw, Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko (Leitung)
Berliner Philharmoniker, Klaus Mäkelä
Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 54, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74
Rezensionen
Rezension Rudolf Buchbinder – Beethoven
Kein Originalitätspreis
Rudolf Buchbinder kennt natürlich seinen Beethoven aus dem Effeff, aber da kann man auch gleich auf seinen Zyklus mit den Wiener Philharmonikern zurückgreifen. weiter
CD-Rezension Bernstein: Sinfonie Nr. 2 „The Age of Anxiety“
Genaue Kenntnis
Alles soll so sein, wie es hier klingt: Mit Sir Simon Rattle steht Krystian Zimerman außerdem ein Dirigent zur Seite, der sich auch auf Bernsteins Zwischentöne versteht weiter
CD-Rezension Nikolaus Harnoncourt: Schubert - Sämtliche Sinfonien, Messen, D 678 & D 950, Alfonso und Estrella
Ganz wienerisch
Wertvoll und aufwendig: Die Berliner Philharmoniker mit einem neuen Schubert-Zyklus unter Nikolaus Harnoncourt weiter