TV-Tipp 3sat: Eröffnung der Salzburger Festspiele mit Julian Nida-Rümelin

Verspätetes Jubiläum

3sat überträgt den traditionellen Festakt der Eröffnung der Salzburger Festspiele. Die Eröffnungsrede hält der deutsche Philosoph und Autor Julian Nida-Rümelin.

© Diane von Schoen

Julian Nida-­Rümelin

Julian Nida-­Rümelin

Mit viel Beachtung und Anerkennung blickte man nach Salzburg, als dort ein halbes Jahr nach Ausbruch der Pandemie die Festspiele in abgespeckter, wenn auch in künstlerisch gewohnt exquisiter Form stattfanden. Von dort aus erlebte der Begriff „Schachbrettmuster“ seine Renaissance (wenngleich das dahinterstehende Konzept die politischen Entscheidungsträger andernorts nicht so recht überzeugen konnte), von „Superspreader-Ereignis“ sprach man ebenso wenig wie von „Hotspots“, denn die entstanden allen Befürchtungen zum Trotz nicht.

Dennoch wurde der Konzert-, Opern- und Theaterreigen nicht so recht dem Wort „Festspiele“ gerecht, denn feiern wollte damals niemand, man stillte allenfalls das so dringende Bedürfnis nach Hochkultur, nicht mehr und nicht weniger. Auch der Festakt zum 100-jährigen Jubiläum fiel den programmatischen Kürzungen zum Opfer. Das Jubiläum soll nun nachgefeiert, der traditionelle Festakt zur Eröffnung in der Felsenreitschule nach einem Jahr Pause wiederbelebt werden. Festredner ist der deutsche Philosoph und Autor Julian Nida-Rümelin, der im Frühjahr mit „Die Realität des Risikos“ seinen Blick auf die Bekämpfung der Pandemie offenlegte. Der Titel seiner Rede in Salzburg lautet „Eine humanistische Utopie“. „Julian Nida-Rümelin ist der ideale Festredner für das 100-Jahr-Jubiläum der Salzburger Festspiele. Er ist einer der herausragenden Intellektuellen unserer Zeit. Seine Weltsicht wurzelt in den Ideen der Aufklärung und dem europäischen Erbe“, so Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspiele. Offiziell eröffnet werden die Festspiele dann von Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Die Salzburger Festspiele versprechen musiktheatralische Schwergewichte

Obschon auch in diesem Jahr die Aufführungen einem Hygienekonzept unterliegen, dürften die Festspiele im Jahr 101 ihres Bestehens ihrem exzeptionellen Charakter wieder gerecht werden. So stehen mit Strauss’ „Elektra“, Mozarts „Don Giovanni“ bzw. „Così fan tutte“, Nonos „Intolleranza 1960“ oder Puccinis „Tosca“ musiktheatralische Schwergewichte mit großen Namen auf dem umfangreichen Programm: Teodor Currentzis und das Orchester MusicAeterna sind zu Gast, Joana Mallwitz, Franz Welser-Möst und Ingo Metzmacher werden die Wiener Philharmoniker dirigieren.

concerti-Tipp:

Eröffnung der Salzburger Festspiele 2021
So., 25. Juli 2021, 11:00 Uhr
3sat

Termine

Freitag, 31.03.2023 20:00 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg

Augustin Hadelich, Staatsphilharmonie Nürnberg, Joana Mallwitz

Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

Donnerstag, 06.04.2023 20:00 Uhr Laeiszhalle Hamburg
Sonntag, 09.04.2023 11:00 Uhr Staatstheater Nürnberg
Sonntag, 16.04.2023 11:00 Uhr Staatstheater Nürnberg

Manuel Kastl, Joana Mallwitz, Staatsphilharmonie Nürnberg

Saariaho: Trois Rivières, Brahms: Serenade A-Dur op. 16, Schubert: Klavierquintett A-Dur D 667 „Forellenquintett“

Donnerstag, 20.04.2023 20:00 Uhr Gewandhaus Leipzig

Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll

Gewandhausorchester, Franz Welser-Möst (Leitung)

Freitag, 21.04.2023 20:00 Uhr Gewandhaus Leipzig

Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll

Gewandhausorchester, Franz Welser-Möst (Leitung)

Sonntag, 23.04.2023 20:00 Uhr Philharmonie Berlin

Markus Becker, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Ingo Metzmacher

Plate: Casino, Reger: Klavierkonzert f-Moll, Adams: Harmonielehre

Montag, 24.04.2023 20:30 Uhr Philharmonie Berlin

Adams: Harmonielehre

Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Ingo Metzmacher (Leitung)

Freitag, 28.04.2023 20:00 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg

Abschiedskonzert von Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz

Julia Grüter (Sopran), Staatsphilharmonie Nürnberg, Joana Mallwitz (Leitung)

Sonntag, 07.05.2023 18:00 Uhr Kölner Philharmonie

Grisey: Les Espaces acoustiques

Acht Brücken. Musik für Köln

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