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CD-Rezension Alliage Quintett – Lost in Temptation

Zahme Saxofon-Zaubereien

Ihre delikatesten Vorzüge entfaltet das Alliage Quintett dort, wo die Arrangements andere Klangkosmen aufreißen als die ursprüngliche Instrumentation

vonRoland H. Dippel,

Heute sind Saxofone mit ihrem sämig aufreizenden Klang noch immer nicht ganz als „klassische“ Orchesterinstrumente etabliert, aber für überraschende Farben und aufreizende Situationen unverzichtbar. Das Alliage Quintett stromert deshalb autonom mit Klavier bzw. Cembalo von Purcells „The Fairy Queen“ bis Aram Chatschaturjans „Spartacus“-Ballett. Ihre delikatesten Vorzüge entfaltet diese Promenade dort, wo die Arrangements andere Klangkosmen aufreißen als die ursprüngliche Instrumentation oder die Saxofone anstelle menschlicher Stimmen so überaus betörend singen wie in Brahms’ „Wiegenlied“. Doch in Paraphrasen von Kolorit und Effekte wirkungsvoll in Szene setzenden Originalen wie Camille Saint-Saëns‘ „Bacchanale“ oder Kurt Weills schon alle denkbaren Bearbeitungen durchlebt habende „Dreigroschenoper“ bietet das Alliage Quintett eher zahme Alternativen. Da fehlt neben dem gepflegten Hautgout eine Portion Animalität.

Lost in Temptation
Saint-Saëns: Danse bacchanale
Respighi: Antiche Danze ed Arie-Suite Nr. 1
Chatschaturjan: Walzer aus „Masquerade“, Aegina-Variation & Bacchanalia aus „Spartacus“
Holst: 7 Scottish Airs
Weill: 5 Songs aus „Die Dreigroschenoper“
Brahms: Guten Abend, gut Nacht
Purcell: The Fairy Queen-Suite

Alliage Quintett
Sony Classical

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