
Rezension Daniel Lozakovich – Beethoven
Etwas glattpoliert
Weniger Pathos und großorchestrale Attitüde, dafür mehr Differenziertheit hätte Beethovens Violinkonzert hier gutgetan.
Auf seiner vorigen Aufnahme hatte Daniel Lozakovic das gelegentlich als äußerlich geschmähte Violinkonzert Tschaikowskys brillant rehabilitiert, nun nimmt sich der 19-Jährige mit dem Beethovenkonzert einem unangefochtenen Monument an. Lozakovichs geigerische Noblesse, mit der er das Tschaikowskykonzert vor allzu viel Sentiment bewahrt hatte, kommt bei Beethoven freilich nicht im gleichen Maße zur Geltung. Zwar besticht Lozakovich im Larghetto mit irisierend ausgespielten, weit gespannten Bögen und einem herb-süßen, seelenvollen Ton. Dass die Ecksätze trotz stimmiger Tempi etwas glattpoliert wirken, liegt aber vor allem an Lozakovichs Mentor Valery Gergiev am Pult der Münchner Philharmoniker. Etwas weniger Pathos und großorchestrale Attitüde, dafür mehr Differenziertheit hätte hier gutgetan. Überirdisch schön dafür Lozakovichs Zugabe: das Adagio aus Bachs Solosonate g-Moll BWV 1001.
© Lev Efimov

Daniel Lozakovich
Beethoven: Violinkonzert op. 61
J. S. Bach: Adagio aus Sonate für Violine solo BWV 1001
Daniel Lozakovich (Violine), Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung)
Deutsche Grammophon
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