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Bamberger Symphoniker spielen Haydns „Schöpfung“

Es sollte uns ein Licht aufgehen

Joseph Haydns zur Zeit der Aufklärung komponiertes Oratorium „Die Schöpfung“ appelliert an des Menschen Vernunft.

vonFrank Armbruster,

Es ist vielleicht einer der rückenschauer­erregendsten Momente der klassischen Musik: wenn in Joseph Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ der liebe Gott das Licht erschafft und das ganze Orchester einen C-Dur Akkord anstimmt, den man nicht anders als „gleißend“ bezeichnen kann. Die Erleuchtung, das wird dann allerdings schnell deutlich, war für Haydn nicht allein ein physikalisches Phänomen: In der Zeit der Aufklärung, die ja schon angebrochen war, sollte die Vernunft das Leben der Menschen auf vielfältige Weise erhellen. Dazu passt, dass am Ende von Haydns Vertonung der biblischen Schöpfungsgeschichte nicht der Sündenfall steht, sondern ein vitales, optimistisch der Zukunft entgegenblickendes Paar namens Adam und Eva. Die Welt, die Gott uns geschenkt hat, ist gut. Lasst uns verantwortungsvoll mit ihr umgehen. Dass uns das gelungen ist, kann man angesichts Krieg und Klimakatastrophe nicht wirklich behaupten. Ob Haydns Opus magnum uns Heutigen insofern eine Mahnung sein kann? Die Bamberger Symphoniker dürften es in Baden-Baden jedenfalls kaum an akustischer Dringlichkeit fehlen lassen.

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