Vor hundert Jahren wuchs die Radionutzung exponentiell: Als 1923 der erste Radiosender ans Netz ging, hörten 1000 Menschen zu, und als zwei Jahre später der erste „Funk-Chor“ gegründet wurde, waren es schon zweihundertmal so viele Nutzer. Entsprechend groß dachte man auch damals schon und brachte gleich die ganz großen Werke auf die Konzertsaalbühnen, von wo aus sie durch den Äther übertragen wurden. Auch wenn inzwischen ein paar weitere Medien hinzugetreten sind, ist das Radio ebenso wenig ein Auslaufmodell wie es die Rundfunkchöre sind, allen aktuellen Kürzungen zum Trotz. Der Rundfunkchor hat also allen Grund zum Feiern, wenn er unter seinem langjährigen Chefdirigenten Gijs Lenaars Ende Mai seinen Hundertsten begeht.
Auf dem Programm des Jubiläumskonzerts steht unter anderem die Uraufführung eines neuen Stückes von Isabel Mundry sowie Vaughan Williams „Serenade to Music“ und Giuseppe Verdis „Quattro pezzi sacri“. Gemeinsam mit dem Rundfunkchor steht unter anderem das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin auf der Bühne. Das Konzert wird live vom Deutschlandfunk Kultur übertragen. Bereits ab 19:05 Uhr startet die Sendung mit Gesprächen und Musik zur Geschichte des Rundfunkchores Berlin.