Mit Werken von Johann David Heinichen und Jan Dismas Zelenka fokussiert die Internationale Bachakademie Stuttgart auf zwei prägende Komponisten des Dresdner Musiklebens zur Zeit August des Starken. Ab 1716 bekleidete dort der studierte Jurist Heinichen, musikalisch ausgebildet im Thomanerchor und in Vivaldis Venedig, das Amt des Kapellmeisters. Mit ihrem zwischen „Gloria“ und „Credo“ eingeschobenem Concertino für Soloflöte und zwei Oboen mutet dessen Missa Nr. 9 D-Dur – aus Sicht des Barock – nahezu avantgardistisch an.
Zwischen ausgefeiltem Kontrapunkt, scharfen Dissonanzen, extremer Dynamik und gefühlvollem Gesang changiert indes das „Miserere c-Moll“ von Jan Dismas Zelenka, der sich nach Heinichens Tod erfolglos als dessen Nachfolger beworben hatte. Zu den klangmächtigen Bravourstücken des „Kirchencompositeurs“, einen Ehrentitel, den er zeitgleich mit Johann Sebastian Bach erhielt, zählt das „Te Deum“ von 1731, das mit fünf Solisten, zwei Chören, vier Trompeten und Pauken prächtig besetzt ist.