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Im Kino: „Die Walküre“ Live aus dem Royal Opera House

Exquisite Starbesetzung

Am 28. Oktober wird „Die Walküre“ von Richard Wagner ab 20:15 Uhr live aus dem Royal Opera House weltweit im Kino übertragen

vonMaximilian Theiss,

Wagnerianismus auf englische Art: Als Keith Warner 2004 seine Lesart des Nibelungen-Rings in Covent Garden erstmals präsentierte, fielen die Reaktionen noch gemischt aus. Zu überfrachtet sei diese Inszenierung – sagten die einen. Die anderen waren schlicht begeistert von den zahlreichen spannungsgeladenen Momenten der Produktion. Inzwischen gehört die Tetralogie zu den zuverlässigsten Zugpferden des Royal Opera House: 2018/19 wurde Warners kompletter „Ring“ viermal auf den Spielplan gesetzt, was sechzehn Opernabende mit mehr als sechzig Stunden Gesamtspielzeit ergibt. Innerhalb von zwei Stunden waren alle Vorstellungen so gut wie ausverkauft – nicht schlecht für eine vierteilige Produktion, die bereits zum dritten – und letzten – Mal neu aufgelegt wird.

Den zweiten Abend der Tetralogie, „Die Walküre“, strahlt das Royal Opera House im Oktober live in ausgewählte Kinos aus. Mit Antonio Pappano steht der Musikdirektor des Opernhauses selbst am Pult und dirigiert ein exquisites Starensemble auf der Bühne mit Stuart Skelton und Emily Magee als Siegmund und Sieglinde sowie John Lundgren als Wotan, Sarah Connolly als Fricka und Nina Stemme als Brünnhilde. Letztere sang übrigens diese Rolle seit 2016 in Dresden, Washington, Wien, Stockholm und München, ehe die schwedische Opernsängerin nun in der sechsten „Ring“-Produktion innerhalb von zwei Jahren in die Rolle der Walküre schlüpft.

Melange aus Ehebruch und Inzest: „Die Walküre“

In der „Walküre“ als zweiten Teil der Tetralogie finden die Zwillinge Siegmund und Sieglinde, die mit Hunding verheiratet ist, zueinander und zeugen den Helden Siegfried. So ganz ohne tieferen Sinn war die inzestuöse Vereinigung freilich nicht: Göttervater Wotan möchte die Macht der Götter absichern. Dafür lässt er von den neun Walküren eine Armee aus auf Erden gefallenen Helden rekrutieren, um eine Streitmacht gegen Alberich zu gründen, der nach der Götterherrschaft trachtet. Außerdem möchte Wotan verhindern, dass Alberich wieder den Macht spendenden Ring, derzeit bewacht von Fafner, an sich reißt.

Genau genommen möchte sich aber Wotan selbst des Rings bemächtigen, kann aber den Wächter nicht töten: „Mit dem ich vertrug, den darf ich nicht treffen“. Daher liegen all seine Hoffnungen auf Siegmund, der mit Wotans heimlicher Mithilfe Fafner ausschalten soll. Fricka, die Ehefrau Wotans, verurteilt die Melange aus Ehebruch und Inzest seitens Siegmund und Sieglinde und sorgt dafür, dass Siegmund bereits im Zweikampf gegen den gehörnten Hunding fällt. Die Walküre Brünnhilde indes rettet die mit Siegfried schwangere Sieglinde und verhilft ihr zur Flucht. Brünnhilde selbst hat dadurch Wotans Zorn auf sich gezogen, der die Walküre nun zur Menschenfrau degradiert und sie auf einen Berg verbannt, der von Feuer umgeben ist: Derjenige Menschensohn, der furchtlos das göttliche Feuer durchbricht, möge Brünnhilde zur Frau nehmen. Dies geschieht dann im dritten Teil der Tetralogie – durch den inzwischen zum Helden gereiften Siegfried.

Sehen Sie hier den Trailer zu „Die Walküre“:

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concerti-Tipp:

Richard Wagner: „Die Walküre“
So. 28.10.2018, 20:15 Uhr
Im Kino

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