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Rezension Asya Fateyeva – Jonny

Im Brennpunkt der Entwicklungen

Welche Rolle das damals noch recht junge Saxofon in den 1920er-Jahre spielte, zeigt das neue Album von Asya Fateyeva.

vonFrank Armbruster,

Die 1920er-Jahre waren musikalisch eine enorm bewegte Zeit. Die neue Wiener Schule um Schönberg und Webern arbeitete an der Auflösung der Tonalität, während sich Komponisten wie Ravel, Krenek oder Strawinsky auch vom Jazz inspirieren ließen. Und auf welche Weise das damals noch recht junge Saxofon genau im Brennpunkt dieser Entwicklungen stand, zeigt das neue Album der Saxofonistin Asya Fateyeva auf musikalisch interessante Weise. Von Weberns aphoristischem Quartett op.22 über Hindemiths Trio op. 47 bis zu schmissigen Arrangements aus Weills „Dreigroschenoper“ und Kreneks „Jonny spielt auf“ reicht das Spektrum der Werke, von denen einige versuchen, das Saxofon als „klassisches“ Instrument zu etablieren, andere bewusst das Jazzidiom nutzen. Dazu zählt auch Schulhoffs „Hot-Sonate“, die freilich in der Bearbeitung des Klaviersatzes für Streichquartett einiges an rhythmischer Kontur verliert.

Asya Fateyeva © Gregor Hohenberg
Asya Fateyeva © Gregor Hohenberg

Jonny
Schulhoff: „Hot-Sonate“ für Saxofon & Streichquartett
Busch: Quintett für Saxofon & Streichquartett op. 34
Webern: Quartett op. 22
Krenek: Jonny spielt auf-Suite
Hindemith: Trio op. 47
Weill: Die Dreigroschenoper-Suite

Asya Fateyeva (Saxophon), Florian Donderer (Violine), Emma Yoon (Violine), Yuko Hara (Viola), Tanja Tetzlaff (Violoncello), Stepan Simonian (Klavier), Shirley Brill (Klarinette)
Berlin Classics

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