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Rezension Seong-Jin Cho – Ravel: Sämtliche Klavierwerke

Ausrufezeichen

Abwechslungsreich und mit dem richtigen Maß an Feinheit und Sinnlichkeit durchdringt Seong-Jin Cho sämtliche Klavierwerke von Maurice Ravel.

vonChristoph Vratz,

Bei Maurice Ravel ist vieles möglich: rokokohafte Verspieltheit, athletisch-sportive Virtuosität, demonstrative Kühle. Seine Kunst besteht im richtigen Maß an Feinheit, Freiheit und Klang-Sinnlichkeit. Insofern setzt Seong-Jin Cho mit seiner Gesamteinspielung von Ravels Klavierwerken ein Ausrufezeichen. Sein Spiel besitzt die nötige Straffheit, aber auch den nötigen Atem. Das Finale der Sonatine etwa ist keine schnurrende Etüde, die „Barque“ in „Miroirs“ gelingt klangmalerisch sehr fein, in der Mitte sehr wohl energisch, die düster-monotone Atmosphäre von „Le Gibet“ in „Gaspard“ wirkt bedrückend, aber nicht schwarz. „Scarbo“ tänzelt wirsch, wenngleich (bewusst?) nicht so überschlagend-überschäumend wie in einigen anderen Darstellungen. Die „Valses“ erweisen sich als subtile Miniaturen, „Le Tombeau de Couperin“ ist durchzogen von einer sanften Melancholie. Ein schlüssiger, überzeugender Zyklus.

Seong-Jin Cho
Seong-Jin Cho

Ravel: Sämtliche Solo-Klavierwerke

Seong-Jin Cho (Klavier)
Deutsche Grammophon

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