Radio-Tipp: Musik-Feature auf BR-Klassik

Die Kunst der Liedbegleitung

Auf BR-Klassik gibt Florian Heurich heute einen Einblick in die Geschichte der Liedbegleitung und geht dabei der Frage nach der Zusammenarbeit zwischen Sänger und Pianist auf den Grund

© Marion Koell/Avi-Service for music

Gerold Huber

Gerold Huber

Es ist ein anspruchsvoller Balanceakt zwischen gebotener Zurückhaltung und dem Tragen der Gesangsstimme – die Rede ist von der Liedbegleitung. Eine Kunstform, die leider immer noch häufig im Schatten der großen Liedinterpreten steht und deren Protagonisten häufig als „Männer der zweiten Reihe“ nur minder Beachtung finden. Dabei sind es gerade die Liedbegleiter, die für das Gelingen einer Interpretation von elementarer Bedeutung sind – ein großer Schatz an Erfahrung und ein sensibles Gespür für die menschliche Stimme vorausgesetzt.

Der Liedbegleitung auf der Spur

Die Geschichte der Liedbegleitung ist so lang wie die Gattung des Kunstlieds selbst. So pflegten große Liedkomponisten wie Franz Schubert oder Richard Strauss ihre Kompositionen stets selbst zu begleiten und waren dabei keineswegs abgeneigt, ihr pianistisches Können virtuos unter Beweis zustellen. Doch wie so vieles in der Musikgeschichte änderte sich auch die Bühnenpräsenz des Liedbegleiters, hin zu einer Figur, die noch bis ins 20. Jahrhundert weit hinter dem Sänger abseits des Rampenlichts platziert wurde. Doch auch dieser Trend kehrte sich schließlich wieder um, als große Sängerpersönlichkeiten wie Dietrich Fischer-Dieskau oder Elisabeth Schwarzkopf Pianisten wie Gerald Moore zu gleichberechtigten Partnern ihrer Kunst machten.

In einem 55-minütigen Radio-Feature widmet sich nun Florian Heurich auf BR-Klassik gemeinsam mit den Pianisten Helmut Deutsch, Wolfram Rieger, Donald Sulzen und Gerold Huber sowohl der Geschichte der Liedbegleiter als auch den Fragen, wie genau eine Zusammenarbeit zwischen Liedbegleiter und Sänger während der Probenarbeit und auf der Bühne funktioniert und welche Impulse dabei von den Liedbegleitern ausgehen. Auch wird das Studium eines Liedbegleiters in den Fokus gerückt und die künstlerischen Voraussetzungen beleuchtet.

Gleichwohl kommen auch die Sänger zu Wort. So berichten unter anderem Jonas Kaufmann, Bo Skovhus und Christian Gerhaher über die Arbeitsweise zwischen Pianist und Sänger und ermöglichen einen detaillierten Einblick in die Komplexität des Lied-Genres, über das der deutsche Liedbegleiter Daniel Heide erst kürzlich im concerti-Interview sagte, dass es so viele Hits enthalte.

Einblick in die Probenarbeit bei Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch:

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concerti-Tipp:

Das Musik-Feature
Fr. 20.4., 19:05 Uhr
Live auf BR-Klassik

Termine

Donnerstag, 11.01.2024 20:00 Uhr Konzerthaus Dortmund

Franz-Josef Selig, Gerold Huber

Werke von Loewe, Schubert & Mussorgski

Dienstag, 16.01.2024 19:00 Uhr Philharmonie Essen

Christian Gerhaher, Gerold Huber

Werke von Fauré, Tschaikowsky, Chopin & Haas

Dienstag, 23.01.2024 20:00 Uhr Pierre Boulez Saal Berlin

Gerold Huber

Schubert-Woche
Donnerstag, 25.01.2024 20:00 Uhr Kölner Philharmonie
Donnerstag, 01.02.2024 19:30 Uhr Elbphilharmonie Hamburg

Christian Gerhaher, Gerold Huber

Brahms: Sehnsucht, Der Überläufer, Vor dem Fenster, Von ewiger Liebe, Vom verwundeten Knaben, Der Gang zum Liebchen, Regenlied, Dein blaues Auge, Mein wundes Herz, Nachklang, Meine Lieder, Geheimnis, Die Mainacht, O kühler Wald, Treue Liebe, Herbstgefühl, Lerchengesang, Die Kränze & 9 Lieder und Gesänge op. 32

Samstag, 03.02.2024 19:00 Uhr Pierre Boulez Saal Berlin

Christian Gerhaher, Gerold Huber

Chopin: Mazurkas cis-Moll op. 30/4 & D-Dur op. 33/2 & Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52, Haas: Čtyři písně na slova čínské poesie u. a.

Donnerstag, 08.02.2024 20:00 Uhr Kupferhaus Planegg

Gerold Huber, Amadis Quartett

Werke von Brahms, Haydn & Schostakowitsch

Samstag, 16.03.2024 16:00 Uhr Neue Universität Heidelberg

Christian Gerhaher, Gerold Huber

Heidelberger Frühling
Sonntag, 31.03.2024 11:00 Uhr Semperoper Dresden

Christiane Karg, Gerold Huber

Richard Strauss-Tage in der Semperoper
Sonntag, 21.04.2024 11:00 Uhr Staatsoper Stuttgart

Rezensionen

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