Kaum ein anderer Komponist ist für Geburtstagsreihen besser geeignet als Ludwig van Beethoven. Denn seine Werke sind ebenso majestätisch wie auch subtil und vor allem facettenreich. Es verwundert also nicht, dass sich der Dirigent Jukka-Pekka Saraste und das WDR Sinfonieorchester in der Jubiläumssaison – der Klangkörper sein siebzigjähriges Bestehen – sämtlicher Beethoven-Sinfonien annehmen und diese in einem dreigeteilten Zyklus aufführen.
Heute Abend steht der dritte Teil in der Kölner Philharmonie auf dem Programm, in dem die heitere achte Sinfonie auf die opulente neunte trifft. Beethoven veröffentlichte seine achte Sinfonie im Jahr 1814. Es ist ein ebenso kurzes wie auch etwas skurriles Werk, in dessen Finale er ganz bewusst mit den Hörerwartungen des Publikums spielt, indem er es ganz und gar in Haydn’scher Tradition komponierte. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum die Achte bei der Uraufführung nicht die von Beethoven erhoffte Anerkennung fand.
Beethovens Neunte prägte ganze Musikergenerationen
Zehn Jahre später wurde Beethoven allerdings nicht derart enttäuscht, als er mit seiner gewaltigen Neunten die Gattung der Sinfonie an die Grenze der Ausdrucksmöglichkeit brachte und ganze Musikergenerationen mit ihr nicht nur beeindrucken, sondern auch prägen sollte. Das ebenso opulente wie vielschichtige Werk schüchterte viele junge Komponisten aber nachhaltig ein, wie ein Zitat des jungen Franz Schubert belegt: „Wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen?“
Heute Abend erklingen um 20:04 Uhr nun dank des WDR Sinfonieorchesters und Jukka-Pekka Saraste beim Beethoven-Zyklus III dessen achte und neunte Sinfonie. WDR 3 wird das Konzert unter der Moderation von Ulrike Froleyks live im Radio übertragen.
Jukka-Pekka Saraste und das WDR Sinfonieorchester spielen Beethoven:
concerti-Tipp:
Beethoven-Zyklus III
Fr. 23.3., 20:04 Uhr
Mit: WDR Sinfonieorchester, Laura Aikin, Ingeborg Danz, Maximilian Schmitt, Tareq Nazmi, NDR Chor, WDR Rundfunkchor, Jukka-Pekka Saraste (Leitung)
WDR 3