Alles aus der Welt der Oper
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Woody Allen goes Musical
(Leipzig, 12.2.2022) Als Jukebox Musical lebt die Verpflanzung von Woody Allens Film auf die Musiktheaterbühne von authentischem Jazz der Roaring Twenties. Während die Musik und die Choreographien furios zünden, bleibt die Personenregie mitunter blass.
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Todesgewisse Rauschhaftigkeit
(Magdeburg, 10.2.2022) Eugen Engels Musik ist stark, dabei tief im Fin de Siècle verhaftet und voller chromatischem Berauschungsklang. Für die posthume Uraufführung seiner Oper definiert Regisseurin Olivia Fuchs das immense Spannungsfeld des Werks, die dirigierende Entdeckerin Anna Skryleva entflammt Ensemble und Orchester vollends für die enorme Neuentdeckung.
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Vom Stolperstein zur Opernaufführung
Mit der Uraufführung von „Grete Minde“ verneigt sich das Theater Magdeburg vor einem Komponisten, dessen Name in keinem Musiklexikon steht. Eugen Engel wurde 1943 von den Nazis ermordet und hinterließ ein Werk, das ein echter Operndauerbrenner werden könnte.
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Die Welt aus den Fugen
(Berlin, 30.1.2021) Regisseur und Bühnenbildner Ersan Mondtag hat Rued Langgaards oratorische Oper „Antikrist“ bildgewaltig als Gesamtkunstwerk in Szene gesetzt.
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Emanzipatorische Frauenpower
(Lübeck, 28.1.2022) Ergreifend und wirkungsvoll ist die Lübecker Neuinszenierung von Puccinis „Madama Butterfly“ vor allem dank eines starken Ensembles und Orchesters, das GMD Stefan Vladar zu Bestform inspiriert. Regisseur Ezio Toffolutti meidet die Kitschgefahr der Handlung geschickt.
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Traumbilder in Weiß
(München, 27.1.2022) Stefano Podas hoch ästhetischer Offenbach-Geniestreich muss nicht alles benennen und entscheiden, er kann seine Deutung in den mal milchig verschleierten, mal scharf ausgeleuchteten Valeurs des Weißen vielsagend in der Schwebe halten.
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Regressives Zurück in die Zukunft
(Genf, 25.1.2022) Der im Schauspiel als Regiestar gefeierte Ulrich Rasche wagt sich erstmals an eine Oper – und scheitert auf visuell sehr hohem Niveau. Dirigent Jonathan Nott kreiert dazu als kreativen Kontrapunkt eine subtile Sinfonie mit Singstimmen.
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Orpheisches Zank- und Glücksmysterium
(Berlin, 23.1.2022) David Bates steigert die geniale Gluck-Partitur zum Thriller, Damiano Michielettos Regie steht Harry Kupfers legendärer Inszenierung von 1987 in nichts nach. Ein Triumph auf ganzer Linie.
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Traktiert von der eigenen Schlechtigkeit
In der Kirchenoper „Antikrist“ des Dänen Rued Langgaard treibt der Teufel sein Umwesen.
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Freitonaler Puderzucker
(Dresden, 18.1.2022) Die deutsche Erstaufführung von Chaillys „Die kahle Sängerin“ beweist vor allem, dass Ionesco durch kompositorische Belanglosigkeit nicht totzukriegen ist. Ein hochachtbarer Pyrrhus-Sieg.
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Was danach geschah …
Elena Langers „Figaro“ spinnt Mozarts Oper am Theater Magdeburg weiter.
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Goldkehle im Galopp
In „Le Postillon de Lonjumeau“ pflegt ein Kutscher die Sangeskunst.
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Von der Sucht der Selbstzerstörung
(Neapel, 10.12.2021) Heldentenor Jonas Kaufmann, Filmregisseur Mario Martone und Maestro Michele Mariotti verlegen den späten Verdi im armen italienischen Süden fulminant in die Gegenwart.
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Wir wagen wieder große Oper
Nach Monaten der Reduktion stehen endlich wieder großbesetzte Opernproduktionen auf dem Programm. Peter Krause stellt einige von ihnen vor.
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Und ewig lockt die Exotik
Die Jugendtanzgruppe iMove sorgt für Bewegung in „Alcina“.
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„Oper ist eine Art Kriegskunst“
Singer-Songwriter Rufus Wainwright über seinen Werdegang als Komponist, seine Liebe zur Oper und sein Projekt mit der Amsterdam Sinfonietta.
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Schlaflos im Sehnsuchtsort
(Berlin, 28.11.2021) Die Uraufführung des Komponistenzauberers Peter Eötvös wird zu einem Sieg der feinen, stillen und schönen Mittel – und großer, wahrhafter Poesie.
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Kaffeekranz und Kindesmissbrauch
(Hamburg, 28.11.2021) Dmitri Tcherniakov und Kent Nagano verständigen sich auf eine schonungslos schockierende Strauss-Lesart und bescheren der Staatsoper einen Triumph.
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Gift statt Ertrinken
(Berlin, 27.11.2021) Partiendebüt und Psychothriller: Sopranistin Annette Dasch krönt einen grandiosen Janáček-Abend des idealen Zusammenspiels von Charakteren, sängerischer Erschließung und Einfühlungsvermögen.
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Wagner auf Französisch
(Dortmund, 27.11.2021) Die deutsche Erstaufführung der von gleich drei Komponisten verantworteten französischen Oper um die Merowinger Rival Queens Brunhilda und Frédégonde inspiriert zu lustvollem Querhören.