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Rezension Philippe Jaroussky – Passacalle de la Follie

Kantables Spitzenereignis

Auf der neuen Entdeckungsreise von Philippe Jaroussky spürt man die Vertrautheit des Countertenors mit Christina Pluhar und L’Arpeggiata.

vonRoland H. Dippel,

In seinem Cavalli-Album und dieser Neuerscheinung kommt die Entdeckerfreude von Philippe Jaroussky jener von Cecilia Bartoli gleich. Betörend klingt Jaroussky mit etwas hellerer Stimme als gewohnt. Das passt, denn hier schlüpft er mehrfach in die Rolle eines galanten Eros, der nach Start in der Antike Ovids über den französischen Salons der Spätrenaissance und des Hochbarock zur Landung ansetzt. Diese Airs de Cour leuchten mit leisem Prunk, sie sind erlesene Gebilde und melodische Überflieger. Einige wurden zu Evergreens der Alten Musik. Solche musikalischen Kleinode untermalten anspruchsvolle Geselligkeit, sie schildern mit hohem Kunstwert emotionale und erotische Ausnahmezustände. Weil Jaroussky, Christina Pluhar und L’Arpeggiata schon langjährige Vertraute sind, hat das auch verspielte Dimensionen, bei denen nicht alles gesagt wird: Ein kantables Spitzenereignis mit gestischem Feinschliff.

Philippe Jaroussky
Philippe Jaroussky

Passacalle de la Follie
Werke von Guedron, Bossenet, Moulinie, Lambert, Visée u. a.

Philippe Jaroussky (Countertenor), L’Arpeggiata, Christina Pluhar (Leitung)
Erato

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