Mit Beethovens Sinfonien auf sich aufmerksam zu machen, zumal mit der fünften und der sechsten, ist angesichts der überbordenden Fülle mannigfachster Einspielungen nachgerade ein Kunststück. Dieses ist der Kammerakademie Potsdam im letzten Jahr geglückt – mehr noch: Der ganze Zyklus auf fünf CDs sorgte für Begeisterungsstürme bei zahlreichen Kritikern. Nun kann man sich auch im Konzertsaal von der Beethoven-Meisterschaft des 2001 gegründeten Ensembles überzeugen, wenn es unter seinem Chefdirigenten Antonello Manacorda die „Schicksalssinfonie“ spielt.
Solist der Konzertabende ist Christian Tetzlaff, der in dieser Spielzeit als Artist in Residence gemeinsam mit der Kammerakademie Potsdam den ganzen Facettenreichtum der Geigenliteratur ausleuchten möchte. Was den gebürtigen Hamburger in seiner Kunst so einzigartig macht, sind vor allem drei Dinge: Er nimmt den Notentext wörtlich, er versteht Musik als Sprache und er liest die großen Werke als Erzählungen, die existenzielle Einsichten spiegeln.