Rezensionen

Zehn Choralvorspiele Bachs, in Busonis Bearbeitung, durchleuchtet Igor Levit mit aller Klarheit und deutet diese Musik als Meditationen, bei denen es ihm gelingt, auch lange Bögen mit Spannung zu füllen.

Jommelli ist weitaus mehr als ein Vorgänger Mozarts: Im „Benedictus“ mit Sandrine Piau wetteifern irdische und himmlische Liebe.

Nur wenige Wochen nach der Aufnahme seiner grandiosen Bearbeitung von Mahlers „Das Lied von der Erde“ ist Dirigent Reinbert de Leeuw gestorben.

Sebastian Manz beweist auf seinem Album mit den Konzerten von Lindberg und Nielsen höchst eindrucksvoll, warum er als neuer deutscher Klarinettenstar gehandelt wird.

Die Capella de la Torre bringt die Elemente vokal wie instrumental zum Funkeln und möchte damit darauf hinweisen, dass unsere Erde bedroht ist.

Marc Minkowskis verschlankender, zugleich beschleunigender Ansatz wirkt bei Mozarts „Großer Messe“ nur bedingt schlüssig.

Das Cembalo in der Neuen Musik? Das funktioniert sehr gut. Nachzuhören bei Mahan Esfahanis faszinierender Zusammenstellung mit Stücken aus 60 Jahren.

Das von Kirill Karabits geleitete Russian National Orchestra trifft genau den zwischen abgrundtiefer Verzweiflung und bitterem Witz changierenden Tonfall Schostakowitschs.

Ein faszinierender Prozess, der jede der achtzehn Studien von Bach nach wechselnden Verarbeitungsprinzipen in völlig neues Licht taucht.

Die Musiker rund um Sabine Meyer finden eine gute Balance zwischen sinfonischer Klangentfaltung und kammermusikalischer Feinarbeit.

Pianist Simon Trpčeski verarbeitet mit inspirierten Kollegen wahre Schätze aus dem Fundus makedonischer traditioneller Musik. Das Ergebnis ist atemberaubend.

Das Gürzenich-Orchester Köln und Christopher Ward haben begonnen, das orchestrale Werk von Hans Rott in Gänze zu erschließen.

Schauriges von Edgar Allan Poe und Musik für Harfe? Scheint unvereinbar zu sein. Julia Wacker und das Galathea Quartett überzeugen uns vom Gegenteil.

Der „Meistersinger“-Mitschnitt der Salzburger Osterfestspiele 2019 mit Georg Zeppenfeld als souverän gestaltender Schusterpoet und Christian Thielemann am Pult.

Francesco Piemontesi verfügt sowohl über das Handwerkszeug als auch das Bewusstsein für die divergenten Haltungen in Mozarts Klavierkonzerten.

Sinnlich und elegant: Die 2017 entstandene Einspielung von Saint-Saëns „Le Timbre d’argent“ unter der Leitung von François-Xavier Roth.

Ein Album, das aus dem Rahmen fällt: Emmanuel Pahud und das Orchestre National de France spielen, als wäre Filmmusik ihr Stammgeschäft.

Benedict Kloeckner hat sich in Berlin mit seinem Cello in einen Bunker begeben und „Über die Linie“ von Rihm gespielt: Ein Ereignis.

Jos van Immerseel bringt Beethovens Klaviermusik in überraschendem Klanggewand: So wie diese Werke womöglich zu Lebzeiten des Jubilars tönten.