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Rezension Daniel Müller-Schott – #CelloUnlimited

Jazz und Mystik

Solostücke des 20. Jahrhunderts für Cello mit Daniel Müller-Schott – eine äußerst spannende, abwechslungsreiche Zeitreise.

vonEcki Ramón Weber,

Der zeitgeistige Hashtag-Titel #CelloUnlimited hat zum Glück keine Konsequenzen: Statt schnelllebigen Oberflächengesäusels geht es in die Tiefe auf diesem Album mit Solostücken quer durchs 20. Jahrhundert. Daniel Müller-Schott tobt sich hörbar mit Lust aus, demonstriert unangestrengt seine Vielseitigkeit. Bei Kodály spürt er der Modernität nach, bei Prokofjew wird es persönlich, bei Hindemith spielerisch, bei Henze lyrisch, beim frühen Crumb kommt Jazz dazu, und mystisch gerät Casals’ katalanische Folkloreadaption. Zudem steuert der Cellist noch eine eigene, reichlich inspirierte Cadenza bei. Müller-Schott fächert das weite Spektrum des Cellotons auf bis zu geräuschhaften Ausweitungen, lässt sein Instrument aber auch gefühlvoll singen. Er verfügt über die Spannkraft, die technische Souveränität und das kreative Potenzial, diese Reise durch die Moderne facettenreich zu gestalten, mit Sensibilität und Persönlichkeit.

Daniel Müller-Schott

#CelloUnlimited
Kodály: Cellosonate op. 8
Prokofjew: Cellosonate cis-Moll op. 134
Hindemith: Cellosonate op. 25 Nr. 3
Henze: Serenade
Müller-Schott: Cadenza
Crumb: Cellosonate
Casals: Song of the Birds

Daniel Müller-Schott (Violoncello)
Orfeo

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