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Nominiert zum „Publikum des Jahres 2019“: Deutsche Staatsphilharmonie

„Ein besonders buntes Publikum“

Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz startet mit neuem Chefdirigenten in die Jubiläumssaison und bringt Musik auch in den ländlichen Raum.

vonJulia Hellmig,

„Zu hören, wie die Noten von den leidenschaftlichen und engagierten Musikern zum Leben erweckt werden, ist jedes Mal eine wahre Freude,“ schwärmt Chefdirigent Michael Francis, für den das Liveerlebnis eines Konzertbesuchs absolut unersetzbar ist. „Ich erhoffe mir, dass sie auf diese Weise ihre spontane und inspirierte Kreativität in die Konzerte einbringen und ihr Potenzial voll ausschöpfen können“, erklärt der sympathische Brite. „Immerhin sind sie ja diejenigen, die die Musik zum Klingen bringen.“ Diese Begeisterung scheint auch auf das Publikum übergesprungen zu sein, denn die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz belegt den zweiten Platz in der Nominierung zum „Publikum des Jahres 2019“.

Mit Michael Francis in die Jubiläumssaison

Michael Francis
Michael Francis

Mit Michael Francis scheint das Orchester einen Volltreffer gelandet zu haben, denn schon jetzt hat er einen starken Draht zu seinen Musikern. Innerhalb weniger Jahre hat sich Francis einen hervorragenden Ruf erarbeitet und ist mittlerweile im internationalen Konzertgeschehen eine feste Größe. Dirigent wurde er dank eines Zufalls: Als Valery Gergiev 2007 mit dem London Symphony Orchestra Schostakowitschs Vierte einstudierte und bei einer Probe kurzfristig verhindert war, sprang Francis spontan ein – und das mit so großem Erfolg, dass damit der Grundstein zu seiner Karriere als Dirigent gelegt war.

Intendant Beat Fehlmann freut sich: „Michael Francis begleitet uns in die Jubiläumssaison und wird das Orchester, das sich in den letzten Jahren zu einem herausragenden Klangkörper entwickelt hat, erfolgreich in die Zukunft tragen.“

Das größte und führende Sinfonieorchester des Landes Rheinland-Pfalz

Vor 100 Jahren wurde das Orchester im Nachklang des Ersten Weltkriegs gegründet, als engagierte Bürger in Rheinland-Pfalz zusammenkamen und mit dem Aufbau eines Landes-Sinfonieorchesters zugleich einen Weg zurück in die zivile Gesellschaft suchten. Auf dem Programm des Gründungskonzerts am 15. Februar 1920 in Landau standen Beethovens „Schicksalssinfonie“ sowie Richard Strauss‘ Programmmusik „Tod und Verklärung“. Letzterer ist dem Orchester übrigens kein Unbekannter: Bei den Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen dirigierte Strauss höchstpersönlich.

Nach diversen Umbenennungen folgte nach dem Zweiten Weltkrieg ein Aufschwung, speziell nachdem Christoph Eschenbach im Jahr 1978 die künstlerische Leitung übernommen hatte. Ab 1992 wurde unter der Leitung von Bernhard Klee als Orchesterchef die Orchesterarbeit konsequent erweitert und das Repertoire ausgebaut. Heute hat das Orchester seinen Sitz in Ludwigshafen und ist das größte und führende Sinfonieorchester des Landes Rheinland-Pfalz.

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz: Rund einhundert öffentliche Konzerte pro Saison

Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz
Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

Seit der Spielzeit 2018/2019 ist Beat Fehlmann Intendant des bereits dreifach mit einem ECHO Klassik ausgezeichneten Orchesters in Ludwigshafen. „Aus meiner Sicht verfügt die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz über ein besonders buntes Publikum“, erzählt der gebürtige Schweizer.

Diese Vielfalt findet sich auch im Programm wieder. „Mit den Konzerten in Mannheim bewegt sich die Staatsphilharmonie in einem urbanen Umfeld. Die Heimatstadt Ludwigshafen ist geprägt von einer sehr diversen Bevölkerung, das Publikum ist deshalb sehr vielfältig“, erklärt Fehlmann. „Als Staatsorchester bringt der Klangkörper aber auch Musik in den ländlichen Raum und erreicht dort noch einmal viele Menschen direkt vor der Haustür.“ Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz spielt rund einhundert öffentliche Konzerte pro Saison, das Repertoire reicht dabei von sinfonischen Werken, bis hin zu Stumm- und Filmmusikkonzerten. Ein weiterer Schwerpunkt der Orchesterarbeit liegt auf dem umfangreichen Musikvermittlungsprogramm. Dennoch fällt es Beat Fehlmann in dieser Saison leicht, sein ganz besonderes Highlight zu benennen: Die Jubiläumskonzerte Mitte Februar – übrigens mit fast dem gleichen Programm wie vor exakt 100 Jahren.

Erhalten Sie hier einen kurzen Vorgeschmack auf das Jubiläumskonzert 2020:

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