Rezensionen

Wie selbstverständlich Dvořák klingen kann, zeigen Augustin Hadelich und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Jakub Hrůša bei ihrer Aufnahme des Violinkonzerts.

Krzysztof Urbański lässt drei Tondichtungen von Richard Strauss durch das NDR Elbphilharmonie Orchester in artifiziellem Schönklang glänzen.

Nach zwanzig Jahren im lyrischen Fach geht Sopranistin Aleksandra Kurzak jetzt das dramatische an: Manches bezaubert, einiges aber bleibt blass.

Rhythmisch punktgenau, präsentiert sich das Quatuor Ébène als Einheit, das die Vielstimmigkeit von Beethovens Musik bis in Details hinein erforscht hat.

Nicolas Altstaedt und Alexander Lonquich verstehen sich so prächtig, dass jeder Satz von Beethovens Cellosonaten einer Frischzellenkur gleicht.

Der italienische Countertenor Carlo Vistoli singt ohne Kehlkopf-Protzerei und schafft mit der Auswahl von Stücken des 17. Jahrhunderts ein kantables Gesamtwerk auf höchstem Niveau.

Der schlank-sehnige Klang des Münchener Kammerorchesters und das brillante Spiel von Arabella Steinbacher ergänzen sich bei Vivaldi und Piazzolla zu einer perfekten Symbiose.

Mari Kodama beleuchtet die Werke aus originär pianistischer Perspektive quasi neu und legt Aspekte offen, die einem bisher verschlossen waren.

Lars Vogt in Doppel-Funktion als Solist und Dirigent sowie das Royal Northern Sinfonia kennen und verstehen sich geradezu in blindem Einverständnis.

Dem katalanischen Cuarteto Casals ist eine vollkommen überzeugende Darstellung von Beethovens Streichquartetten gelungen.

Alexandra Sostmann findet für jedes Werk eine adäquate technische und stilistische Lösung. Ein couragiertes Album für Kenner und Liebhaber.

Etwas fehlt: Juliane Banses vokale Schönschrift kaschiert die fehlende Neugier auf Cole Porters prickelnde Details.

Thomas Adès deutet diese Musik weniger als Nachklapp einer Janáček vorausgegangenen Spätromantik, sondern vielmehr als Vorläufer einer modernen Tonsprache.

Piotr Beczała zieht auf dem Album „Vincerò!“ seine edle Phrasierung sogar in den dramatisch auftrumpfenden Krisen- und Glanzmomenten bis in die strahlendsten Höhen.

Sopranistin Chen Reiss entlarft verspielt Beethovens künstlerisches Trendbewusstsein und reiht ohne Gattungsgrenzen Sakrales und Dramatisches aneinander.

Alisa Weilerstein gelingt es, das Spektrum möglicher Deutungen innerhalb der sechs Suiten von Johann Sebastian Bach offenzulegen.

Vier intelligente Künstlerpersönlichkeiten räsonieren bestens bekömmlich und mit stilbewussten tänzerischen Improvisationen von Ayres bis Shakespeare.

Jonas Kaufmann gestaltet die fordernde Titelpartie eindrucksvoll, sowohl in den gewaltigen Ausbrüchen als auch in den gefährlich leisen Tönen.

Dass man Beethoven hier mit so viel Vergnügen lauscht, liegt an dem blitzsauberen und animierten Spiel des Klarinettisten Kilian Herold und seiner Mitstreiter an Klavier und Cello.