ECHO Klassik 2017: Kristian Bezuidenhout

Besessen von Mozart

Kristian Bezuidenhout und das Freiburger Barockorchester erhalten einen ECHO Klassik für ihre gemeinsame Aufnahme mit Mozart-Klavierkonzerten, die Lust auf mehr macht

© Marco Borggreve

Kristian Bezuidenhout

Kristian Bezuidenhout

Er spielt so transparent, dass aufmerksame Zuhörer wirklich alles in der Musik wahrnehmen können und gleichzeitig mit der inneren Haltung eines Romantikers – und das auf einem Hammerklavier. Damit ist Kristian Bezuidenhout wohl der einzige Solist seines Fachs. Und vielleicht machen es genau diese scheinbaren Gegensätze aus, weswegen er vor allem mit seinen Mozart-Interpretationen so erfolgreich ist.

Geplante Spontaneität

Dabei stechen besonders zwei Qualitäten heraus: Er lässt das Instrument in der Tradition eines legendären Friedrich Gulda singen und er erkennt die improvisatorischen Elemente in der Musik und weiß sie auch beim Spiel umzusetzen. „Das ist immer eine gewagte Sache”, erklärt der Wahl-Londoner Kristian Bezuidenhout. „Einerseits weiß man, dass diese Musik Improvisatorisches braucht und plant das schon fast ein. Andererseits führt genau dieses doch ganz leicht zu einer falschen eigenen inneren Haltung – und dann ist die Spontaneität weg. It’s tricky!“

Das typische Virtuosen-Repertoire sei hingegen nie seine Sache gewesen: „Brahms, Chopin, Rachmaninow – das hat mich nie sonderlich gereizt. Doch Bach, Haydn und Mozart, das war schon früher meine Welt – und das ist bis heute so geblieben“, sagt der gebürtige Südafrikaner. Eine Zeit lang soll er sogar regelrecht von Mozart besessen gewesen sein.

Kristian Bezuidenhout und Mozart

Mit den Mozart-Konzerten KV 413 bis 415, ihre dritte gemeinsame Einspielung, wecken Kristian Bezuidenhout und das Freiburger Barockorchester Begehrlichkeiten: Es wird sofort der Wunsch nach einer Gesamtaufnahme wach. Kristian Bezuidenhout betört mit seinem abwechslungsreichen Spiel und erreicht mit dem Freiburger Barockorchester ein hohes Niveau der künstlerischen Übereinstimmung. Mozart hat bekanntlich auch in seinen Instrumentalwerken stets vokal und von der Partitur her gedacht. So gestalten die Künstler auch ihre Parts als Dialog in angeregtem und belebendem Austausch.

Ob kleine Verzierungen oder mutige Rubati, ob punktgenau abgestimmte Läufe oder satte Dynamik-Varianten – dieser Mozart kennt wahrlich keine Langeweile. Die Barockprofis wissen ganz genau, ohne zu übertreiben, um die Effekte, die diese Musik braucht, um lebendig zu werden.

Kristian Bezuidenhout und das Freiburger Barockorchester spielen Mozart:

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Preisträger-Album

Mozart: Klavierkonzerte KV 413-415

Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier) Freiburger Barockorchester
harmonia mundi

Termine

Donnerstag, 18.05.2023 19:30 Uhr Kleiner Goldener Saal Augsburg
Mittwoch, 24.05.2023 20:00 Uhr Liederhalle Stuttgart

Lorenzo Coppola, Corina Golomoz, Freiburger Barockorchester, Kristian Bezuidenhout

Mozart: Sinfonie Nr. 25 g-Moll KV 183, Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur KV 271 „Jenamy“ & Kegelstatt-Trio Es-Dur KV 498

Donnerstag, 15.06.2023 20:00 Uhr Schloss Hellenstein Heidenheim

Eröffnungskonzert

Opernfestspiele Heidenheim
Mittwoch, 21.06.2023 20:00 Uhr Audimax Regensburg

Isabelle Faust, Sol Gabetta, Kristian Bezuidenhout, Kammerorchester Basel, Giovanni …

Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56 & Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93

Donnerstag, 22.06.2023 20:00 Uhr Meistersingerhalle Nürnberg

Isabelle Faust, Sol Gabetta, Kristian Bezuidenhout, Kammerorchester Basel, Giovanni …

Kraus: Ouvertüre zu „Olympie“, Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56, Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93

Freitag, 23.06.2023 20:00 Uhr Franziskaner Konzerthaus Villingen-Schwenningen

Isabelle Faust, Sol Gabetta, Kristian Bezuidenhout, Kammerorchester Basel, Giovanni …

Kraus: Ouvertüre zu „Olympie“, Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56 & Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93

Dienstag, 27.06.2023 20:00 Uhr Rosengarten Mannheim

Isabelle Faust, Sol Gabetta, Kristian Bezuidenhout, Kammerorchester Basel, Giovanni …

Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56 & Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93

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