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Ruth Reinhardt dirigiert die Staatskapelle Dresden

Sehnsucht, Tanz und Parodie

In der Semperoper lassen Ruth Reinhardt und die Staatskapelle Dresden Musik von Wagner, Prokofjew und Poulenc erklingen.

vonRedaktion,

Wie intensiv die Beziehung zwischen Richard Wagner und der Dichterin Mathilde Wesendonck letztlich gewesen ist, lässt sich nicht zweifelsfrei sagen. Verbürgt ist jedenfalls ihre Rolle als Muse und geistige Gefährtin während der Entstehung von „Tristan und Isolde“. Parallel zum ersten Akt seiner großen Liebesoper vertonte Wagner 1857 Gedichte der Schweizerin, welche Sehnsucht, Ekstase, aber auch die Verbannung ins Innere thematisieren. Die Staatskapelle Dresden bringt diese nun in der intimen Instrumentierung von Hans Werner Henze für sieben Holzbläser, zwei Hörner, Harfe und Streicher zu Gehör. Dem gegenüber stellt Dirigentin Ruth Reinhardt beim ersten Aufführungsabend Sergej Prokofjews „Symphonie classique“. Leonard Bernstein nannte das kurzweilige Stück, das gekonnt den Stil Haydns und der Spätklassik parodiert, einmal ein Musterbeispiel für „Humor in der Musik“. Ernsthafter, aber nicht minder vielgestaltig ist wiederum Francis Poulencs 1948 uraufgeführte Sinfonietta, die den Abend in der Semperoper beschließt. Wie Prokofjew in seiner klassischen Sinfonie lässt auch Poulenc im letzten Satz seines einzigen sinfonischen Werks Haydn anklingen.

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