Weihnachts-CDs 2020
Alle Jahre wieder
CDs zum Fest frisch ausgepackt.
© Pixabay

Ob in diesem Geschenk wohl eine neue Weihnachts-CD steckt?
Weil die diesjährige Weihnachtssaison ohne öffentlichen Glühweingenuss und Adventssingen eher unkonventionell wird, hat das Album „A Very Chilly Christmas“ von Chilly Gonzales das Zeug zum Soundtrack der kommenden stillen Zeit. Gekonnt rückt der Klavierkünstler alte Weihnachtsklassiker in ein völlig neues Licht. Leicht impressionistisch angehaucht, wird da sogar „Last Christmas“ von Wham! zu einem echten Kunstwerk.
Dass auch Geburtstagskind Beethoven weihnachtlich sein kann, zeigen Ludwig Güttler und sein Blechbläserensemble in der „Sächsischen Weihnacht“. Mit festlichem Klang, so gülden wie die Instrumente, die ihn erzeugen, lassen sich hier königliche Hallen und bürgerliche Wohnzimmer beschallen.
Weniger prunkvoll, dafür eher andächtig lässt es das Männerensemble Chanticleer auf seinem Album „Chanticleer Sings Christmas“ angehen. Gregorianik und Renaissance-Werke bieten Weihnachtsmusik in ihrer Ursprungsform, doch auch Gospel und Neueres sind dabei.
Wer sich nicht entscheiden kann, ob’s nun festlich, andächtig oder doch rockig-poppig zugehen soll, kann auf „Das große Adventskonzert“ mit dem Dresdner Kreuzchor zurückgreifen. Das Studio-Album soll als Ersatz für das entfallene Stadionkonzert wahre Lebensfreude versprühen und changiert auf spektakuläre Weise zwischen engelhaften Knabengesängen und aufheizender Weihnachtsparty mit Kitschfaktor.
Eine besinnlichere Reise präsentiert der Balthasar-Neumann-Chor unter Thomas Hengelbrock: „Christmas in Europe“ mit Weihnachtsliedern in 16 Sprachen gibt Einblicke in internationale Traditionen.
Für die gute Stimmung mit Stimme sorgt auch das Leipziger Calmus Ensemble, das in „White Christmas“ mit interessanten, mitunter sehr humorvollen A-cappella-Arrangements besticht.
Freunde der reinen Instrumentalmusik finden dagegen ihre Freude in den italienischen Konzerten „Per la Notte di Natale“. Lars Ulrik Mortensen und Concerto Copenhagen erwärmen die Herzen mit barocker Aufführungsmanier und lassen neben Corelli und Vivaldi auch Selteneres von Manfredini, Torelli und Locatelli feierlich ertönen.
Für Kenner verwandelt wiederum der Cambridge Choir of Clare College unter Graham Ross das traute Eigenheim mit Brittens „A Ceremony of Carols“ sowie weiteren britischen Werken in einen sakralen Kulturtempel.
„It’s Christmas!“ ist sicherlich eines der besonderen Highlights. Star-Tenor Jonas Kaufmann schmettert und säuselt die bekanntesten Weihnachtgesänge der Christenheit in die stille Welt hinaus. Neben traditionellen deutschsprachigen Liedern hat er sich auch an die swingenden Evergreens der amerikanischen Weihnachtskultur herangewagt.
Doch ohne Bach kommt an Weihnachten niemand davon! Mit La Cappella Reial de Catalunya und Le Concert des Nations unter der Leitung von Jordi Savall entstammt die wichtigste Aufnahme von Bachs „Weihnachtsoratorium“ in diesem Jahr dem katalanischen Raum. Mit kraftstrotzendem Jubel und Chorälen, die jede einzelne Note gebührend auskosten, kann man guten Gewissens das Weihnachtsfest dort zelebrieren, wo es doch eigentlich ohnehin am schönsten ist – zu Hause.
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