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Musikfest Berlin 2023

Klangperlen zum Auftakt der Konzertsaison

Seltenes Ereignis: Beim Musikfest Berlin wird Hector Berlioz’ Monumentaloper „Les Troyens“ in ihrer vollen Länge vermessen.

vonEcki Ramón Weber,

Klappern gehört bekanntlich zum Handwerk. Das gilt auch fürs Festivalgeschäft. So hat das Musikfest Berlin schon Wochen vor der offiziellen Pressekonferenz einige Glanzlichter der diesjährigen Ausgabe bekannt gegeben: Zum Beispiel die konzertante Aufführung des selten aufgeführten Grand-opéra-Schwergewichts „Les Troyens“ von Hector Berlioz – in voller Länge! Das Ganze wird geleitet von John Eliot Gardiner, dem legendären Pionier historisch informierter Aufführungspraxis. Ein Ereignis, maßgeschneidert fürs Musikfest Berlin: Deutschlandweit ist dies das einzige Gastspiel der von Gardiner gegründeten Formationen Orchestre Révolutionnaire et Romantique und Monteverdi Choir.

„Les Troyens“ erzählt den Untergang Trojas und die Erlebnisse der versprengten Trojaner um Aeneas in Karthago. Die reichhaltige Besetzung mit viel Holz und Blech, (darunter Tuba und der Exot Ophikleide), mit Saxhörnern, viel Schlagzeug, am besten acht Harfen sowie einem riesigen Chor neben den Solisten, belegt, weshalb Berlioz noch heute als Instrumentationsgenie gilt. Schon allein deshalb hat das Musikfest Berlin Grund genug, sich eifrig ins beste Licht zu stellen.

Das Musikfest Berlin blickt über den Tellerrand

Das Orchesterfestival, mit dem stets die neue Berliner Konzertsaison eingeleitet wird, gehört zu den prominentesten seiner Art: Internationale Spitzenorchester, Pultstars und berühmte Solokünstler sowie namhafte Kammermusiker treffen alljährlich auf die renommierten Berliner Klangkörper. Als Gäste werden dieses Jahr etwa Iván Fischer und das Royal Concertgebouw Orchestra, Simon Rattle und das London Symphony Orchestra, Andris Nelsons und das Boston Symphony Orchestra sowie Lahav Shani mit dem Israel Philharmonic erwartet.

Schwerpunkte bilden Werke von Gustav Mahler und Sergej Rachmaninow sowie der aktuelle Träger des Siemens Musikpreises, George Benjamin, der zwei Programme mit dem Ensemble Modern präsentiert. Außerdem erklingen Stücke von Bach über Ravel und Varèse bis zum heutigen Zeitgenossen Saed Haddad. Überhaupt gibt es neben Barock, Klassik, Romantik und Moderne auch wieder viel Neues, etwa eine eine Uraufführung von Martón Illés mit den Berliner Philharmonikern. Und auch über den europäischen Tellerrand wird geblickt, mit klassischer Musik aus Persien.

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