Opern- und Konzertsaison 2020/2021 in Berlin

Berliner Spielstätten richten den Blick nach vorn

In der nächsten Berliner Opern- und Konzertsaison 2020/2021 soll das Kapitel „Corona“ geschlossen werden.

© Harald Hoffmann / DG

In „Der Freischütz“-Inszenierung von La Fura dels Baus singt sie im Juni 2021 die Partie des Ännchen: Residenzkünstlerin Anna Prohaska

In „Der Freischütz“-Inszenierung von La Fura dels Baus singt sie im Juni 2021 die Partie des Ännchen: Residenzkünstlerin Anna Prohaska

Selten lag in Berlin so viel Verheißung in einer neuen Spielzeit, verbunden mit der Hoffnung, dass dann das öffentliche Leben wieder vibriert. Die Deutsche Oper startet fulminant mit „7 Deaths of Maria Callas“ (ab 19.8.), dem Opernprojekt von Marina Abramović, das kürzlich in München wegen Covid-19 verschoben werden musste. Ansonsten sind alle Weichen für den neuen „Ring“ gestellt: Regisseur Stefan Herheim und GMD Donald Runnicles schmieden Wagners Tetralogie. „Die Walküre“ ist ab 27.9. angesetzt. Als Raritäten gibt es Zandonais „Francesca da Rimini“ (ab 14.3.) und eine szenische Lesart von Bachs „Matthäus-Passion“ (ab 25.4.).

An der Komischen Oper präsentiert GMD Ainārs Rubiķis die selten gespielte Oper „Œdipe“ von Enescu, Regie führt Evgeny Titov (ab 14.5.). Natürlich gibt es auch Operette satt: Abrahams „Blume von Hawaii“ konzertant (20.12.), zudem Strauss’ „Zigeunerbaron“ szenisch (ab 30.1.) und „Die Rache der Fledermaus“, eine Paraphrase mit den Geschwistern Pfister (ab 13.3.). Von Offenbach ist Barrie Koskys Salzburger „Orphée aux enfers“ zu erleben (ab 5.6.). Ein neuer Schwerpunkt an der Komischen wird Kurt Weill: Kosky inszeniert „Mahagonny“ neu (ab 5.12.), es gibt „Der Silbersee“ konzertant (ab 10.2.) und die Kinderoper „Tom Sawyer“ (1.2.) mit Weill-Songs.

Alte Opern und Neue Musik in Berlin

Daniel Barenboim leitet an der Staatsoper Unter den Linden Luca Francesconis Oper „Quartett“ nach Heiner Müller (ab 3.10.), zudem Mozarts „Figaro“ in der Neuinszenierung von Vincent Huguet (ab 27.3.). Die Barocktage drehen sich um den Orpheus-Mythos, mit Opern von Monteverdi, Gluck und Graun (ab 13.11.). Regisseur Calixto Bieto zeigt seine Lesart von Wagners „Lohengrin“, Matthias Pintscher dirigiert (ab 13.12.). Der Tusch am Ende der Saison: Puccinis Goldrausch-Oper „La fanciulla del West“, Regie führt Lydia Steier, am Pult steht Antonio Pappano (ab 13.6.).

In der Philharmonie feiert das Musikfest Berlin den Jubilar Beethoven mit Querverweisen zu Neuer Musik (29.8.-27.9.). Im Oktober präsentieren die Berliner Philharmoniker mit Marc Minkowski Beethovens Ballettmusik zu „Die Geschöpfe des Prometheus“. Im Konzerthaus verabschieden Patricia Kopatchinskaja und das Mahler Chamber Orchestra das Jahr mit „Bye Bye Beethoven“ (18.12.).

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