Es ist der 30. Mai 1431: Auf dem Marktplatz von Rouen lodert das Feuer des Scheiterhaufens. Die kaum zwanzigjährige Jeanne d’Arc soll hingerichtet werden. Die Tochter einer wohlhabenden Bauernfamilie war nach dem Erleben göttlicher Visionen ausgezogen, um ihre Heimat Frankreich von den Engländern zu befreien. Doch letztlich fiel sie politischen Ränkespielen zum Opfer. In den Momenten vor ihrem Tod sprechen himmlische Stimmen zu ihr und sie lässt das eigene Leben Revue passieren.
Mit einer Mischung aus Fakten und Fiktion und musikalischer Abwechslung vom barocken Choral bis hin zu Jazzklängen setzt Arthur Honeggers Oratorium „Jeanne d’Arc au bûcher“ die französische Nationalheilige in Szene. Zugleich ist dem Komponisten damit eine auch in unseren Tagen noch aktuelle Parabel auf Korruption und Machtmissbrauch gelungen.
Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard leiht der Jungfrau von Orléans ihre Stimme, die musikalische Leitung am Pult der Berliner Philharmoniker hat Alan Gilbert inne. Jan Maier