Die deutsche Geigerin Antje Weithaas, 1966 im brandenburgischen Guben geboren, entdeckte bereits im Alter von vier Jahren die Violine für sich. Ihr Studium absolvierte sie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, wo sie seit 2004 als Professorin unterrichtet. Internationale Aufmerksamkeit erlangte sie durch Erfolge bei renommierten Wettbewerben, darunter der Grazer Kreisler-Wettbewerb (1987), der Leipziger Bach-Wettbewerb (1988) und der Joseph-Joachim-Violinwettbewerb in Hannover (1991).
Als Solistin konzertierte Weithaas weltweit mit führenden Orchestern und unter Dirigenten wie Sir Neville Marriner und Vladimir Ashkenazy. Einen festen Platz nimmt für sie auch die Kammermusik ein: Mit dem Arcanto Quartett – gemeinsam mit Daniel Sepec, Tabea Zimmermann und Jean-Guihen Queyras – setzte sie Maßstäbe, etwa mit der vielbeachteten Aufnahme von Werken Debussys, Dutilleux’ und Ravels (2010). Darüber hinaus musizierte sie in unterschiedlichen Formationen mit Partnern wie Clemens Hagen, Sharon Kam, Christian und Tanja Tetzlaff sowie Lars Vogt.
In ihrem solistischen Repertoire nimmt Tschaikowskys Violinkonzert eine besondere Stellung ein. Mit der Camerata Bern, deren Künstlerische Leiterin sie ist, spielte sie es 2018 ein – in einer Einspielung, die sie zugleich selbst leitete. 2019 übernahm sie gemeinsam mit Oliver Wille zudem die künstlerische Leitung des Joseph-Joachim-Violinwettbewerbs. Auch abseits des klassischen Kernrepertoires engagiert sich Weithaas: Für cpo nahm sie mit der NDR Radiophilharmonie unter Hermann Bäumer sämtliche Werke für Violine und Orchester von Max Bruch auf. Zuletzt erschien 2025 eine Aufnahme des Violinkonzerts und der Serenade op. 22 von Antonín Dvořák mit der Camerata Bern.